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Das Vorbereiten von histologischen Präparaten für die Lichtmikroskopie
 
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Das Vorbereiten von histologischen Präparaten für die Lichtmikroskopie

Summary

Overview

Die Histologie ist die Wissenschaft von Zellen und Geweben mit Hilfe eines Lichtmikroskops. Die Vorbereitung von histologischen Präparaten variiert je nach Größe und Härte des Gewebe und je nach den zu erwartenden Nachbearbeitungsschritten, die zum Beispiel Einfärbungstechniken oder andere Anwendugen beinhalten können. Wie wir in diesem Video beschreiben, beginnt die Präparatvorbereitung normalerweise mit der Fixierung, um die Degradierung des Gewebes durch natürlich auftretende Enzyme, die von der Zelle freigesetzt werden, zu verhindern. Nach der Fixierung wird das Gewebe in Einbettmedium plaziert, das das Gewebe hinreichend strukturell unterstützt. Meistens ist das Einbettmedium Praffinwachs, aber andere Materialien wie zum Beispiel ein auf Glycerin beruhendes Gefriermedium oder Agar, können benutzt werden, um die Präparate für das Schneiden vorzubereiten. Das Schneiden passiert in einem Mikrotom oder einem anderen Schneidegerät, das dem Benutzer erlaubt den Gewebeblock in dünne Scheiben von ein paar Mikrometern bis ein paar Millimetern Dicke zu schneiden. Wenn das Präparat geschnitten ist, werden die Schnitte auf einem Objektträger befestigt und eingefärbt, um spezielle Eigenschaften des Präparats darzustellen, bevor diese mit dem Mikroskop aufgenommen werden.

Procedure

Histologie bezieht sich auf das Untersuchen der mikroskopischen Anatomie von Geweben und Zellen.

Gute histologische Präparatvorbereitung für die Lichtmikroskopie ist wichtig um qualitativ hochwertige Ergebnisse von Gewebepräparaten zu erhalten.

Es gibt drei Schritte, die fast alle histologischen Verfahren gemein haben. Zuerst wird das Gewebe zur Erhaltung und um die Zersetzung aufzuhalten fixiert. Danach wird das Gewebe in ein Material gelegt, das Gewebeeinbettmedium heißt und ähnliche mechanische Eigenschaften wie das Präparat selbst hat. Nach der Einbettung wird das Gewebe mit einem Mikrotom in dünne Scheiben geschnitten. Dieses Video beschreibt diese Schritte und einige andere Konzepte im Detail.

Die Fixierung von Geweben ist ein wichtiger Schritt, der die natürliche Struktur von Zellen und Gewebekomponenten bewahrt. Nach dem Zelltod setzen zelluläre Organellen natürliche Enzyme frei, die intrazelluläre und extrazelluläre Proteine zersetzen, die die Struktur der Zelle und des umliegenden Gewebes normalerweise erhalten. Die Fixierung verhindert diese Zersetzung durch die Hemmung dieser Enzyme und durch das Unkenntlich machen der Bindungsstellen dieser Enzyme.

Die zwei Hauptmechanismen der Fixierung sind die Quervernetzung und die Koagulation. Die Quervernetzung führt zum Enstehen einer kovalenten Bindung im Protein selbst und zwischen verschiedenen Proteinen.

Dies führt zur Versteifung des Gewebes und der daraus resultierenden Resistenz gegenüber der Zersetzung. Koagulation wird durch die Entwässerung der Proteine durch organische Lösungsmittel, wie zum Beispiel Ethanol, hervorgerufen. Diese Methode zerstört die tertiäre oder sekundäre Proteinstruktur, so dass hydrophobische Regionen an die Oberfläche gelangen. Die koagulative Fixierung kann dabei Helfen das das Einbettmedium, zum Beispiel Paraffinwachs, das Gewebe schneller durchdringt.

Eines der am häufigsten benutzten Fixierungsmittel ist Formalin, also Formaldehyd aufgelöst in Wasser. Während der Fixierung bindet sich das Formaldehyd an primäre Amine, zum Beispiel an solche die man an den Seitenketten der Aminosäuren Lysin und Glutamin findet. Dadurch bildet sich eine stabile Quervernetzung, die auch methylen-Brücke genannt wird. Dieser Prozess ist langsam und kann 1-2 Tage dauern.

Vor der Fixierung sollten ein paar Dinge bedacht werden. Zuerst muss die Diffusion der Probe beachtet werden. Fixierungsmittel diffusieren durch die Probe mit einer Geschwindigkeit, die mit dem Diffusionskoeffizienten des Fixierungsmittels multipliziert mit der Quadratwurzel der Zeit in Zusammenhang steht. Ein Fixierungsmittel das 1 h für 1mm braucht, braucht 25 Stunden für 5 mm. Wenn das Formalin in der Mitte des Gewebes angekommen ist, muss noch die Quervernetzung stattfinden. Deshalb sollten nur Proben mit maximal 4 mm Dicke verwendet werden, so dass die Fixierung in einer vernünftigen Zeitspanne stattfindet.

Zweitens sollten das Volumen und der pH-Wert des Fixierungsmittels beachtet werden. Das Volumenverhältnis von Fixierungsmittel zu Probe sollte mindestens 40:1 betragen, damit sich die Reagenz nicht verflüchtigt. Einige Fixierungsmittel funktionieren am besten in einem sauren pH-Bereich. Formalin hingegen wird am besten mit PBS verwendet, um einen neutralen pH-Wert beizubehalten. Dadurch wird keine überschüssige Säure produziert, die zu Artefakten im Gewebe führen kann.

Der nächste Schritt in der Präparatvorbereitung ist das Einbetten in einem Medium mit ähnlicher mechnischer Festigkeit wie das Gewebe selbst. Das Aussuchen des richtigen Einbettmediums ist wichtig, denn ein zu hartes oder zu weiches Medium kann zu Defekten während der Anfertigung der Schnitte führen. Das am häufigsten verwendeten Einbettmedium ist Paraffinwachs.

Vor der Paraffineinbettung müssen die Proben erst mit Ethanol und Xylenen dehydriert werden, wodurch das Wasser im Gewebe verdrängt wird. Danach wird warmer Paraffinwachs hinzugegeben. Nachdem der Wachs das Gewebe durchdrungen hat, wird es vorsichtig mit zuszätzlichem Wachs in einer Form übergossen. Danach wird das eingebettete Gewebe in eine Gewebekassette zum Schneiden gelegt.

Schneiden ist der Prozess bei dem die Gewebestücke in dünne Scheiben aus dem Gewebeblock geschnitten werden. Die Schnitte sind normalerweise etwa 4-10 µm dick und werden für die Lichtmikroskopie benutzt.

Beim Schneiden wird zuerst die Metall, Glas oder Diamantklinge im Mikrotom gesichert. Der Gewebeblock wird dann in eine Halterung gelegt. Danach wird der Gewebeblock auf die Schnittfläche gestellt und durch die Klinge geführt um eine Scheibe der gewünschten Dicke zu erhalten. Die Präparate werden dann in einem Band angesammelt und können auf Objektträgern plaziert werden.

Bei paraffineingebetteten Präparaten werden die Schnitte zuerst in ein warmwasser Bad gelegt und dann aus dem Wasser auf den Objektträger übertragen und getrocknet.

Biologische Gewebe sind nicht besonders kontrastreich. Das heisst das nach der Histologie die Schnitte noch mit Farbstoffen oder Antikörpern eingefärbt werden müssen. Die häufigste Färbung ist hematoxylin und eosin, oder HE. Da es so häufig verwendet wird, gibt es automatisierte Maschinen, die reproduzierbar verschiedene Schnitte einfärben. Hematoxylin färbt den Zellkern blau, und Eosin färbt das Zytoplasma pink, wodurch die Morphologie des Gewebes sichtbar wird.

Ein Nachteil der Fixierung ist das die Quervernetzung der Proteine es für Antikörper schwieriger macht ihre jeweilige Bindungsstelle zu finden. Deshalb kann außer der Fixierung das Gewebe auch durch schnelles Einfrieren erhalten werden, und dann mit einer Technik die Kryoschneiden genannt wird, weiterverarbeitet werden.

Gewebeproben werden in das OCT Gefriermedium (was für opimal cutting temperature steht) eingebettet und schnell gefroren. Wie andere Einbettmedia auch, sollte das OCT der Festigkeit des Präparats entsprechen.

Ein Kryomikrotom oder ein Kryostat wird verwendet um gefrorene Scheiben zu schneiden. Dieses Instrument behält eine konstante interne Temperatur von -20C bei, um die Klinge und die Gewebeprobe kalt zu halten. Im Gegensatz zu Paraffinpräparaten können die gefrorenen Scheiben gleich auf einen positiv geladenen Objektträger gelegt werden.

Eine andere Art wie man Fixierung vermeiden kann ist die Agareinbettung, in welcher die Präparate in frisch vorbereitete, flüssige Agarose eingedeckt werden. Wenn die Agarose erkaltet und das Gewebe richtig plaziert ist, kann die überschüssige Agarose abgeschnitten werden.

Vibratome sind die andere Alternative zu Mikrotomen, und haben eine Klinge die vibriert und durch agaroseeingebettete Proben geführt werden kann. Vibratome werden verwendet um 50-1000 µm dicke Schnitte von Präparaten eingebettet in Agarose zu schneiden.

Vor dem Färben wird das Präparat normalerweise von Agarose befreit und auf einen Objektträger überführt, der mit einer fetthaltigen Substanz bedeckt ist, damit das Deckglas nicht das Präparat zerdrückt. Diese Präparate werden am besten mit einem Konfokalmikroskop angeschaut, um hochauflösende Bilder zu erhalten.

Das war die Einführung in das Vorbereiten von histologischen Präparaten für die Lichtmikroskopie von JoVE. Nun solltet ihr verstehen wie man die Präparate herstellt und wie man von einem Gewebestück zu einer färbbaren Scheibe gelangt. Danke für eure Aufmerksamkeit.

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