36.2:
Photorezeptoren und pflanzliche Reaktionen auf Licht
Licht spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Wachstums und der Entwicklung von Pflanzen. Neben der Bereitstellung der Energie für die Photosynthese liefert Licht weitere wichtige Reize, um eine Reihe von Entwicklungen und physiologischen Reaktionen in Pflanzen zu regulieren.
Was ist ein Photorezeptor?
Pflanzen reagieren auf Licht mit einem einzigartigen Satz an lichtempfindlichen Proteine, die Photorezeptoren genannt werden. Photorezeptoren enthalten Photopigmente, die aus einer Proteinkomponente bestehen, die an ein nicht-proteinogenes lichtabsorbierendes Pigment namens Chromophor gebunden ist. Es gibt verschiedene Arten von Photorezeptoren, die in ihrer Aminosäuresequenz und der Art des Chromophors variieren. Diese Typen reagieren maximal auf unterschiedliche spezifische Wellenlängen des Lichts, von ultraviolettem (280-315 Nanometer) bis ins rote (700-750 Nanometer). Die Absorption des Lichts durch das Chromophor löst strukturelle Veränderungen im Photorezeptor aus und führt zu einer Reihe an Signaltransduktionsereignissen, die zu Veränderungen der Genexpression führen.
Das Phytochrom-System
Viele Arten von Photorezeptoren sind in Pflanzen vorhanden. Phytochrome sind eine Klasse von Photorezeptoren, die hellrotes bis dunkelrotes Licht erkennen. Das Phytochrom-System fungiert als natürlicher Lichtschalter, der es Pflanzen ermöglicht, auf die Intensität, Dauer und Farbe des Umgebungslichts zu reagieren.
Das Phytochromsystem spielt eine wichtige Rolle bei der Photomorphogenese – dem Wachstum und der Entwicklung von Pflanzen als Reaktion auf Licht. Helles Sonnenlicht enthält mehr hellrotes als dunkelrotes Licht. Chlorophyll absorbiert stark rotes Licht, so dass schattierte Pflanzenbereiche mehr dunkelrotes als rotes Licht erhalten.
Pflanzen verwenden Phytochrome, um ihr Wachstum als Reaktion auf rotes und dunkelrotes Licht anzupassen. Die Exposition mit dunkelrotem Licht in beschatteten Bereichen löst die Dehnung der Sprossachsen und Blattstiele auf der Suche nach Licht aus. Andererseits verbessert die Exposition mit roten Wellenlängen durch ungefiltertes Sonnenlicht das seitliche Wachstum und die Verzweigung.
Wenn ein Samen aufkeimt, dehnen sich die Wurzeln
in den Boden aus und die Sprossen hin zum Licht.
Pflanzen modifizieren auch ihr Wachstum, um die Aussetzung gegenüber Licht zu maximieren.
Wie fühlen Pflanzen die Richtung und Qualität des Lichts?
Lichtempfindliche Rezeptoren, die auch als Fotorezeptoren bezeichnet werden,
vermitteln die Reaktion einer Pflanze auf das Licht.
Fotorezeptoren enthalten eine Proteinkomponente,
die in einem lichtabsorbierenden Pigment genannt Chromophor eingebunden ist.
Pflanzen können mehrere Familien und Varianten von
Fotorezeptoren besitzen.
Zusammen reagieren sie auf die Wellenlängen von
Licht von ultravioletten bis hin zu infraroten
Bereichen des Lichtspektrums.
Jedes Chromophor in einem spezifischen Rezeptor
absorbiert Licht auf einer bestimmten Wellenlänge,
was zu einer strukturellen Änderung im Rezeptoren führt.
Die Aktivierung des Fotorezeptors löst eine Kaskade von Signalen
innerhalb der Pflanzenzellen aus.
Dies wiederum kann zu einer Genexpression führen,
die sich auf das Pflanzenwachstum und Morphologie auswirkt.
Zum Beispiel alterieren Pflanzen ihr Wachstum als Reaktion
auf Schatten mit Hilfe der Familie der Phytochrom-Fotorezeptoren.
Jedes Phytochrom hat zwei ausgeprägte, untereinander konvertierbare
Formen: die physiologisch inaktive Pr und die aktive Pfr.
Pr absorbiert rotes Licht und wird schnell in die
aktive Pfr-Form konvertiert.
Pfr absorbiert infrarotes Licht und wird zurück in die
inaktive Pr-Form konvertiert.
Die aufeinanderfolgende Konvertierung von Pr und Pfr
erreicht ein dynamisches Equilibrium bei Tageslicht.
Höher gewachsene Pflanzen können das Rotlicht
des Lichtspektrums ausfiltern, was die Pflanzen darunter
mehr infrarotem Licht aussetzt als direktem Sonnenlicht.
Das Phytochromsystem ermöglicht den Pflanzen,
das Verhältnis von rotem bis infrarotem Licht zu fühlen
und ihr Wachstum entsprechend anzupassen.
Wenn das Gleichgewicht von Pfr sich nach Pr verlagert,
verlängert die Pflanze sich auf der Suche nach Licht.
Ein höherer Grad von Pfr veranlasst laterales Wachstum oder Verzweigung.
Auf diese Weise ermöglicht das Phytochromsystem
den Pflanzen, weg vom Schatten und hin zum Licht zu wachsen.
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