DNA-Ligationsreaktionen

DNA Ligation Reactions
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Basic Methods in Cellular and Molecular Biology
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DNA Ligation Reactions

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07:34 min
February 01, 2013

Overview

In der molekularen Biologie bezieht sich das Wort Ligase auf die Verknüpfung von zwei DNA Fragmenten durch die Bildung einer Phosphodiesterbindung. Ein Enzym, das auch DNA Ligase genant wird, katalysiert die Ligasereaktion. In Zellen reparieren DNA Ligasen DNA Einzel- oder Doppelstrangbrüche, die während der Replikation auftreten. Im Labor wird die DNA Ligase in der molekularen Klonierung verwendet, um ein DNA Fragment mit einem Vektor (also DNA Moleküle welche die DNA Fragmente in Wirtszellen replizieren) zu verknüpfen.

Dieses Video ist eine Einführung in die DNA Ligation. Die grundlegenden Prinzipien einer Ligation als auch eine Schritt-für-Schritt Arbeitsanleitung für eine allgemeine Ligationsreaktion werden erläutert. Die wichtigen Aspekte einer Ligation werden erklärt, zum Beispiel wie die Länge eines klebrigen Endes die Reaktionstemperatur beeinflusst und wie das Verhältnis zwischen dem DNA-Fragment und dem Vektor moduliert werden kann um die Selbstligation des Vektors zu verhindern. Molekulare Werkzeuge, die man bei einer Ligation verwenden kann, wie zum Beispiel das Klenow-Fragment und die Shrimp Alkalinphosphatase, werden erwähnt, und Anwendungen wie zum Beispiel Ligationen von DNA-Fragmenten nach PCR-Amplifizierung und die Anhängung von DNA Linkern um DNA Fragmente zu sequenzieren, werden erläutert.

Procedure

Das Wort Ligation bedeutet auch Verknüpfung. In der Biologie bezieht sich dieser Begriff auf eine enzymatische Reaktion, die zwei verschiedene biologische Moleküle durch die Bildung einer kovalenten Bindung verbindet. Dieses Video beschreibt die Anwendung der DNA Ligation in der molekularbiologischen Forschung.

In einer Zelle sind DNA Ligasen Enzyme, die Brüche in der DNA identifizieren und versiegeln, in dem sie die Bildung einer Phosphodiesterbrücke zwischen der 3’ Hydroxy und der 5’ Phosphatgruppe im DNA Rückgrat katalysieren. Ligationen treten in normalen zellulären Prozessen wie zum Beispiel der DNA Replikation oder bei der Reparatur von Einzel- und Doppelstrangbrüchen auf.

Im Labor werden DNA Ligasen routinemäßig in der molekularen Klonierung eingesetzt – ein Prozess bei dem ein mit Endonukleasen geschnittenes DNA Fragment (oder Einsatz) mit einem mit Endonukleasen geschnittenen Vektor (wie zum Beispiel einem Plasmid) verbunden wird, so dass man das Endprodukt in Wirtszellen vermehren kann.

Endonukleasereaktionen beinhalten die Verwendung von Restriktionsenzymen, die Brüche an spezifischen Stellen der DNA einführen.

Diese spezifischen Brüche sehen entweder wie Einzelstrangbrüche aus, die 3’ und 5’ Überhänge bilden und auch “klebrige Enden” genannt werden, oder wie Doppelstrangbrüche, die keinen Überhang haben und deshalb auch “stumpfe Enden” genannt werden. Die Ligation von klebrigen Enden ist vorteilhaft, denn die komplementären Überhänge stabilisieren die Reaktion. Da es bei der Ligation von stumpfen Enden keine komplementären Basenpaare gibt, ist die Ligation nicht so effizient und es ist schwieriger für das Enzym die Enden zu verknüpfen. Klebrige und stumpfe Enden können normalerweise nicht zusammengeklebt werden.

Das Klenow-Fragment (ein Produkt der DNA Polymerase 1, das durch enzymatische Spaltung mit Subtilisin entsteht) verwandelt klebrige in stumpfe Enden. Das Klenow-Fragment hat sowohl 3’ zu 5’ Exonukleaseaktivität, welche die 3’ Überhänge zerstört, als auch Polymeraseaktivität, welche die 5’ Überhänge durch die Auffüllung des 3’ Endes des komplimentären Stranges stumpf macht.

Wenn das Ziel die Einfügung eines Gens in ein Plasmid ist, ist die Ligation eines Vektors mit sich selbst (auch Selbstligation genannt) ein häufiges, aber nicht wünschenswertes Vorkommnis. Die Behandlung der Vektor-DNA mit einer Alkalinphosphatase nach dem Verdau entfernt die 5’ Phosphatgruppen an beiden Enden und verhindert diese unerwünschte Reaktion.

Wie wir schon erwähnt haben, werden der Vektor und das DNA-Fragment vor der Ligation mit Endonukleasen geschnitten. Nach der Gel-Aufreinigung des geschnittenen Vektors und des DNA-Fragments, misst man die DNA Konzentration mit einem Spektrophotometer um die Konzentration des aufgereinigten Vektors und DNA-Fragments zu ermitteln.

Von dieser Konzentration kann die Anzahl der Moleküle des Vektors oder DNA Fragments in 1µl von der durchschnittlichen molekularen Masse der DNA Basenpaare und der Anzahl der DNA Basenpaare bestimmt werden. Ausgehen von der berechneten molekularen Konzentration des Vektors und DNA Fragments, berechnet man ein 3:1 Verhältnis von DNA Fragment zu Vektor, um deren Volumen für die Ligation zu bestimmen. Dieses 3:1 Verhältnis des DNA Fragments zu Vektor ist wünschenswert, weil es die Wahrscheinlichkeit erhöht das das DNA Fragment in den Vektor ligiert wird und der Vektor nicht mit sich selbst ligiert.

Nun das wir bestimmt haben welche Menge an Vektor und DNA Fragment man in der Reaktion verwendet, setzen wir die Reaktion auf Eis an. Die Reihenfolge in der man die Reagenzien zu der Reaktion gibt ist wie folgt: zuerst das sterile Wasser um ein Gesamtvolumen von 10 µl zu erreichen (in unserem Fall benutzen wir 4 µl), dann 1 µl eines 10X Ligationspuffers, 1 µl von 10 mM ATP, 1 µl des Vektors und 3 µl des DNA Fragments, wie berechnet, und zu letzt 1 µl der DNA Ligase. Die Reaktion wird dann gründlich gemischt, zentrifugiert und bei der angegebenen Temperatur inkubiert.

Die Temperatur und Länge der Inkubation sind abhängig davon ob man eine Reaktion mit klebrigen oder stumpfen Enden durchführt. Zum Beispiel kann eine Ligation mit klebrigen Enden und 6 Basenpaaren Überhang bei Zimmertemperatur für eine Stunde angesetzt werden, weil die komplementären Enden die Reaktion stabilisieren. Reaktionen mit kurzen Überhängen oder stumpfen Enden sollten über Nacht bei 14-20˚C ausgeführt werden.

Nun das wir gelernt haben wie man eine Ligationsreaktion ansetzt, schauen wir uns einige Anwendungen dieses Verfahrens an.

Ligationen können benutzt werden um PCR-amplifizierte Fragmente direkt in linearisierte Plasmide einzufügen. Hier sieht man einen Forscher, der eine Probe von einem gefrorenen Maushirn entnimmt und davon genomische DNA extrahiert. Danach wird eine Bisulfit PCR Reaktion angesetzt, was eine auf PCR-basierende Methode ist um methylierte DNA zu untersuchen. Die PCR Produkte werden dann direkt in das Plasmid ligiert um eine Bibliothek von Genen zu erhalten, die in einer bestimmten Gehirnregion methyliert sind.

Ligationen können verwendet werden um Oligonukleotidlinker mit Bindeseiten für PCR Primer zu befestigen, um DNA Fragmente aufzureinigen. Bei Tumorproben können Wissenschaftler diese Methode verwenden um deren genomische DNA zu sequenzieren und damit tumorspezifische Mutationen zu identifizieren.

In diesem Video wird eine Ligation von DNA, die von formaldehydfixierten Zellen isoliert worden ist, durchgeführt. Die DNA wird dann mit einem Restriktionsenzym und Klenow in der Anwesenheit von Biotin behandelt, welches dann benutzt wird um die DNA zu isolieren. Diese DNA wird danach mit PCR amplifiziert und sequenziert um Interaktionen mit Chromatin auf verschiedenen Skalen zu untersuchen.

Hier haben wir über die DNA Ligase und die verschiedenen Grundlagen, die man braucht um DNA Ligationsreaktionen anzusetzen, gesprochen. Außerdem haben wir potenzielle Probleme und deren Lösungen und verschiedene Anwendungen in der molekularbiologischen Forschung erläutert. Danke für eure Aufmerksamkeit.

Transcript

Ligation can be defined as the act of joining, and in biology the term refers to an enzymatic reaction that joins two biomolecules with a covalent bond. This video describes the application of DNA ligation in molecular biology research.

In the cell, DNA ligases are enzymes that identify and seal breaks in DNA by catalyzing the formation of phosphodiester bonds between the 3’-hydroxyl and 5’-phosphate groups of the DNA backbone. Ligation occurs as part of normal cellular processes, such as DNA replication, to repair single and double strand DNA breaks.

In the laboratory, DNA ligases is routinely used in molecular cloning – a process that joins endonuclease-digested DNA fragments, or inserts, with an endonuclease-digested vector, such as a plasmid, so that the fragment can be introduced into host cells and then replicated.

Endonuclease digestions involve the use of restriction endonucleases, or restriction enzymes, which create nicks at specific stretches of DNA.

These nicks can resemble single strand breaks producing 3’ and 5’ overhangs, called sticky ends or double strand breaks with no overhangs, called blunt-ends. Ligating sticky ends is advantageous, because the complimentary overhanging base pairs stabilize the reaction. Because blunt end ligations don’t have any complimentary base pairing, the ligation is less efficient and more difficult for the enzyme to join the ends. Sticky and blunt ends cannot, under normal circumstances, be ligated together.

However, the Klenow fragment, the product of DNA polymerase 1, digested with subtilisin can convert sticky ends to blunt ends. Klenow possesses 3’ to 5’ exonuclease activity that chews up 3’ overhangs and polymerase activity that blunts 5’overhangs by extending the 3’ end of the complementary strand.

When the goal is to insert a gene into a plasmid, resealing of vector DNA, called self-ligation, is a common undesirable outcome for a ligation reaction. Alkaline phosphatase treatment of vector DNA post-digestion removes 5’phosphates on both ends and prevents this undesirable outcome.

As we mentioned previously, vector and insert DNAs are digested with endonucleases prior to beginning a ligation. Following gel-purification of digested vector and insert, DNA concentrations are measured a spectrophotometer to determine the concentration of the purified vector and insert.

From this concentration, the number of molecules of insert or vector in 1 µl can be determined based on the average molecular weight for a DNA base pair and the number of base pairs in each fragment. Based on the calculated molecular concentration of vector and insert, a 3 to 1 ratio of insert to vector is calculated, to determine the volume of vector and insert used in the reaction. This 3 to 1 ratio of DNA insert to vector is desirable, because it ups the probability of the insert being ligated into vector versus vector ligating itself.

Now that we have determined the amount of vector and insert DNA to use in the reaction, we proceed to set up the ligation reaction on ice. The order of adding in which reaction components should be added to your microfuge tube is as follows: sterile water enough to a make a 10 µl final volume, in our case we’ll use 4 µl, 1 µl 10X of ligation buffer, 1 µl 10mM of ATP, 1 µl of vector and 3 µl insert DNA, as calculated, and finally 1 µl DNA Ligase. The reaction is mixed thoroughly, centrifuged and incubated at the appropriate temperature.

Whether you are doing a sticky or blunt end ligation impacts the temperature and duration of the ligation reaction. For example, a sticky end ligation with a six base pair overhang can be carried out near room temperature for about 1 hr, because the complementary ends stabilize the joining of fragments. Short overhangs or blunt end ligations should be carried out between 14-20˚C overnight.

Now that we learned how to set up a ligation reaction, let’s have a look at some of the applications of this procedure.

Ligations can be used to directly insert PCR-amplified fragments into linearized plasmids. Here you see a researcher taking a sample of frozen mouse brain, isolating genomic DNA from it, and then subjecting it to bisulfite PCR, which is a PCR-based method to detect methylated DNA. PCR products are then directly ligated into the plasmid to create a library of genes that are methylated in that particular brain region.

Ligations can be used to attach oligonucleotide linkers, which contain binding sites for PCR primers, to purify DNA fragments. When working with tumor samples, scientists can use this approach to sequence tumor genomic DNA, with the hope of identifying tumor-causing mutations.

In this video, ligation is performed on DNA isolated from formaldehyde fixed cells and subsequently treated with a restriction enzyme and klenow in presence of biotin, which is then used to pull down ligated DNA. This DNA is then amplified using PCR and the products sequenced to identify chromatin interactions at various scales as shown.

You have now learned about DNA ligase, various principles involved in setting up ligation in the laboratory, potential problems and fixes and various applications of ligation in molecular biology research. Thanks for watching.