Zebrabärblinge (Danio rerio) sind kleine Süßwasserfische, die als Modell in der biomedizinischen Forschung verwendet werden. Die vielen Stärken dieser Fische schließen den hohen Grad der genetischen Konservierung zu uns Menschen und ihre einfache und preiswerte Haltung ein. Zusätzlich kann die Genexpression einfach für die Beobachtung von Entwicklungsprozessen verändert werden.
Dieser Videoüberblick führt zuerst die Zebrafischbiologie ein, einschließlich der Abstammung, des Lebenszyklus und der natürlichen Umwelt. Danach sprechen wir über die Eigenschaften, welche Zebrabärblinge nützlich für das Labor machen. Außerdem zeigen wir eine kurze Geschichte der Zebrabärblingsforschung, indem wir wichtige Entdeckungen, die in Fischen gemacht wurden, wiederholen, einschließlich der Entwicklung von frühen Methoden für effiziente genetische Screens bis hin zu neuen Medikamenten für menschliche Krankheiten wie Krebs. Letztlich erläutern wir einige Richtungen der Zebrabärblingsforschung einschließlich der immunologischen und entwicklungsbiologischen Forschung.
Danio rerio, oder Zebrabärblinge, sind kleine Fische, die große Furore in der biomedizinischen Forschung machen. Zebrabärblinge legen hunderte, sich äußerlich entwickelnde Eier, wodurch Wissenschaftler sie genetisch verändern und die Phänotypen in komplexen Organismen beobachten können. Da sie einen großen Teil des Genoms mit den Menschen teilen, können uns Zebrabärblinge dabei helfen humane Krankheiten besser zu verstehen und besser zu behandeln. Dieses Video gibt einen Überblick über die Zebrabärblinge, zeigt weshalb sie großartige Modelle sind und wie sie in Laboren heute benutzt werden.
Bevor wir über die Fischforschung sprechen, schauen wir uns den Zebrabärbling erst einmal näher an. Wie Mäuse und Menschen auch sind Zebrabärblinge Wirbeltiere – dass heißt sie haben ein Rückgrat. Zebrabärblinge sind Knochenfische in der Klasse der Actinopterygii, die sich durch ihre knochigen Strahlen in ihren Flossen auszeichnen. Um genau zu sein gehören Zebrabärblinge zu der größten Wirbeltierfamilie: der Cyprinidae, zu welcher über 2400 Arten, unter anderem auch der beliebte Goldfisch, gehören.
Danio rerio gehören zu den kleinsten Mitgliedern dieser Familie. Die erwachsenen Fische sind ca. 30-40 Millimeter, oder 1.5 Inch lang. Zebrabärblinge haben ihren Namen durch ihre Ähnlichkeit mit den Zebras bekommen. Aber nicht so! Der Name kommt von den Streifen, die sie längs auf ihren torpedoförmigen Körpern haben. Zebrabärblinge kommen ursprünglich aus der Gegend des Himalayas, wo sie sich in sich langsam bewegenden Süßwassergewässern aufhalten. Man muss jedoch nicht so weit reisen, um sie zu finden, denn Danios sind robuste Fische, die auch in vielen Aquarien zu Hause anzutreffen sind.
Der Lebenszyklus des Zebrabärblings besteht aus 4 Hauptentwicklungsstadien: dem Embryo, der Larve, dem Jugendlichen, und dem Erwachsenen. Der Zyklus beginnt wenn Eizellen und Sperma von den sich paarenden Fischen ausgeschieden werden. Nach der Befruchtung gehen die ersten Entwicklungsstadien sehr schnell, und die Embryos schlüpfen als Larven nur 3 Tage nach der Befruchtung (dpf). Von diesem Punkt aus reifen die Fische in zwei bis drei Monaten zu fortpflanzungsfähigen Erwachsenen heran.
Nun dass wir etwas über die Zebrabärblinge in der Wildnis wissen, schauen wir uns an, weshalb sie so wertvoll im Labor sind. Erstens können Zebrabärblinge in hoher Bevölkerungsdichte gehalten werden und ihre Pflege ist einfach. Dadurch ist ihre Haltung preiswerter als die anderer Wirbeltiermodelle. Außerdem sind Zebrabärblinge extrem fruchtbar. Reife Weibchen können hunderte Eier pro Woche legen.
Die äußerliche Entwicklung der Zebrabärblingsembryos ist sehr praktisch, denn ihre Genexpression kann einfach durch Mikroinjektionsverfahren verändert werden. Da die Embryos außerdem durchsichtig sind, können frühe Entwicklungsprozesse einfach in lebenden Organismen beobachtet werden.
Zebrabärblinge besitzen auch einen hohen Grad an genetischer Konservation zu höheren Wirbeltieren, einschließlich zu uns Menschen. Das Zebrabärblingsgenom enthält 25 Chromosomen und 1.5 Millionen Basenpaare; es ist damit also etwa halb so groß wie das menschliche Genom. Trotzdem sind etwa 70% aller menschlichen Gene und 80% aller Gene, die menschliche Krankheiten auslösen, in Zebrabärblingen mit wenigstens einem Gen vertreten.
Nun dass wir wissen weshalb Zebrabärblinge großartige Modellorganismen sind, schauen wir uns an wie sie sich im Labor verdient gemacht haben. In den 1970er Jahren hat George Streisinger das Zebrabärblingsmodell im Labor etabliert. Zu dieser Zeit haben mehrere Gruppen die genetische Grundlage der Entwicklung von Fliegen und Würmern untersucht. Als jemand der Fische als Hobby hatte, hat Streisinger das Potenzial von Zebrabärblingen als Wirbeltiermodell der Entwicklung erkannt. Streisinger hat ein Verfahren entwickelt, um gynogenetische Embryos herzustellen, wessen genetisches Material nur von der Mutter abstammt und daher die Generationszeit verringert wird, um homozygote Mutanten herzustellen.
Es war jedoch nicht bis 1995, dass Charles Kimmel und Kollegen den Beitrag der gründichen Beschreibung der Entwicklung des Zebrabärblingsmodells für das Fachgebiet geleistet haben.
Ein Jahr später haben Christiane Nusslein Volhard, Mark Fishman und Wolfgang Driever die Ergebnisse des ersten groß angelegten, genetischen Wirbeltierscreens veröffentlicht, der in Boston in Massachusetts und in Tübingen in Deutschland ausgeführt wurde. Ausgehend von der Arbeit von Nusslein-Volhard in Drosophila, war der Zebrabärblingsscreen ausgelegt, um Gene, welche wichtig für die embryonale Entwicklung sind, zu identifizieren. Die Ergebnisse schließen einen Katalog mit mehr als 2000 mutierten Zebrabärblingen ein. Die Analyse dieser Mutanten hat uns seitdem viel über unsere eigene Biologie gelehrt.
Im Jahr 2005 haben Keith Cheng und Kollegen das slc24a5 Gen kloniert, also das Gen, was für die anormale Pigmentierung der goldenen Zebrabärblingsmutanten verantwortlich ist. Der „goldene“ Phänotyp hat Cheng’s Entdeckung, dass dieses bestimmte Gen für die Synthese des Pigments Melanin in Hautzellen von Menschen und Fischen verantwortlich ist, angeregt. Die Modifikationen in diesem Protein sind außerdem eng mit natürlichen Variationen der menschlichen Hautfarbe verbunden.
Im Jahr 2011 haben Forscher in Leonard Zon’s Labor das Zebrabärblingsmodell benutzt und ein neues Medikament gegen den Hautkrebs entdeckt. In einem chemischen Screen haben sie eine Klasse von Medikamenten, einschließlich von Leflunomid gefunden, welches das Wachstum von Zellen, die zur Hautkrebsentstehung beitragen, hemmt. Es finden gerade klinische Versuche [klinische Studien-more common] mit Leflunomid statt. Das Medikament ist ein Beispiel wie neue Medikamente in Hochdurchsatzscreens in Zebrabärblingen entdeckt werden können.
Nun dass wir wissen weshalb das Zebrabärblingsmodell so wertvoll ist, schauen wir uns an wie die Fische heutzutage in Labors verwendet werden.
Erstens sind Zebrabärblinge sehr gut geeignet, um erbliche humane Krankheiten zu erforschen. Die Krankheiten können einfach durch die Mikroinjektion von frühen Embryos reproduziert werden, um die Proteinexpression zu verändern. Dass kann auch für genetische Mutanten, wie zum Beispiel dem Modell der Muskeldystrophie Duchenne erreicht werden, bei welcher eine anormale Antwort auf Berührungen vorzufinden ist.
Da sich ihr angeborenes Immunsystem in den ersten Tagen nach der Befruchtung entwickelt, können Zebrabärblingsembryos auch für die Erforschung von Infektionskrankheiten verwendet werden. In dieser Studie wurden Bakterien in den Blutkreislauf gespritzt und dann die Antwort des Wirts mit Hilfe von Echtzeitabbildungsverfahren in transgenen Linien mit fluoreszenten Makrophagen visualisiert.
Wegen ihrer Durchsichtigkeit werden Zebrabärblingsembryos auch für hochmoderne neurowissenschaftliche Verfahren wie für die Optogenetik verwendet. Diese Forscher haben einen Embryo hergestellt, der ein Protein in einzelnen Neuronen exprimiert. Dadurch können die Forscher diese Zellen optisch aktivieren, um die spezifische Funktion dieser Zelle im neuronalen Kreislauf zu verstehen.
Das war JoVE’s Einführung in den Zebrabärbling, Danio rerio. In diesem Video haben wir gezeigt, dass der Zebrabärbling ein einzigartiger Wirbeltiermodellorganismus ist, in welchem die Vorteile eines wirbellosen Systems erhalten bleiben. In der Zukunft werden die Zebrabärblinge wahrscheinlich eine wichtige Rolle bei der Verbesserung unseres Verständnisses von menschlichen Krankheiten und bei der Entdeckung von klinisch nützlichen Therapien spielen. Danke für eure Aufmerksamkeit!
Danio rerio, or zebrafish, are small fish that are making a big splash in biomedical research. Zebrafish lay hundreds of eggs that develop externally, allowing scientists to perform genetic manipulations and monitor early phenotypes in a complex organism. Since they share much of their genome with humans, zebrafish research is helping us on our way to understanding and treating human disease. This video will provide an overview of the zebrafish, the features that make them great models, and some of the ways in which they are used in labs today.
Before we talk about all that fishy science, let’s get to know the zebrafish. Like mice and humans, zebrafish are vertebrates, meaning they possess a backbone.
Specifically, zebrafish are bony fish in the class Actinopterygii, characterized by the presence of bony rays in their fins. More precisely, zebrafish belong to the single largest vertebrate family: Cyprinidae, which contains over 2,400 species, including the loveable goldfish.
Danio rerio are among the smallest members of this family, with adults measuring 30 – 40 millimeters, or about 1.5 inches, long. Zebrafish get their name because they resemble zebras. No, not quite like that. The name derives from the stripes running the length of their torpedo-shaped bodies.
Zebrafish originate from the Himalayan region, where they are found in slow-moving bodies of fresh water. However, you don’t need to travel very far to find them, as Danios are hardy fish that are staples of home aquariums.
The zebrafish life cycle advances through 4 major developmental stages: Embryo, larva, juvenile and adult. The cycle begins when eggs and sperm are released by a mating pair. After fertilization, the initial stages of development progress rapidly, with embryos hatching into larvae by 3 days post fertilization, or dpf. From this point, progression into a sexually mature adult requires an additional two to three months.
Now that we know a little bit about zebrafish in the wild, let’s review why they are so valuable in the lab. First, zebrafish can be housed at high density and are simple to care for, making them less expensive to maintain than other vertebrate models.
Next, zebrafish are extremely fertile. Mature females can lay hundreds of eggs on a weekly basis.
The external development of zebrafish embryos is extremely convenient, because of the ease with which gene expression can be manipulated by microinjection techniques. Additionally, since embryos are transparent, early developmental processes can be observed within the living organism.
Importantly, zebrafish also possess a high degree of genetic conservation with higher vertebrates, including humans. The zebrafish genome contains 25 chromosomes and 1.5 billion base pairs, which is about half the size of the human genome. Nevertheless, approximately 70% of all human genes, and 80% of all known human disease related genes have at least one zebrafish counterpart.
Now that you know why zebrafish make great model organisms, let’s take a look at how they’ve earned their stripes in the lab. In the 1970s, George Streisinger pioneered the establishment of the zebrafish model. At the time, several groups were investigating the genetic basis of development in flies and worms. As a fish hobbyist, Streisinger recognized the potential of zebrafish as a vertebrate model of development. Streisinger developed techniques for making “gynogenetic” embryos, whose genetic material derives entirely from the mother, thus reducing the generation time required to obtain homozygous mutants.
It wasn’t until 1995 that Charles Kimmel and colleagues contributed a thorough characterization of normal zebrafish development to the field.
One year later, Christiane Nusslein-Volhard, Mark Fishman and Wolfgang Driever published the results of the first large-scale vertebrate genetic screen, which was conducted in Boston, Massachusetts and Tubingen, Germany. Modeled after Nusslein-Volhard’s work in Drosophila, this zebrafish screen was designed to identify genes required for embryonic development. The results included a catalog of more than 2,000 mutant zebrafish. Analysis of these mutants has since taught us a great deal about our own biology.
In 2005, Keith Cheng and colleagues cloned slc24a5: the gene responsible for abnormal pigmentation in the golden zebrafish mutant. The golden phenotype inspired Cheng’s discovery that this particular gene is required in fish and human skin cells for synthesis of the pigment melanin, and that modifications in the protein are tightly linked to natural variations in human skin color.
In 2011, researchers in Leonard Zon’s lab used zebrafish embryos to identify a novel therapeutic for melanoma. In a chemical screen, they discovered a class of drugs, including Leflunomide, that slowed the growth of cells that contribute to melanoma. Now in clinical trials, Leflunomide is but one example of the novel therapeutics likely to be discovered in high-throughput zebrafish screens.
Now that you have a feel for the value of the zebrafish model, let’s look at some of the ways in which fish are used in labs today.
To begin, zebrafish are very useful for modeling heritable human diseases. Disease states can be easily reproduced by microinjection of early embryos to alter protein expression. This can also be achieved by genetic mutants, such as this model of Duchenne muscular dystrophy, which exhibits an abnormal response to touch.
Since their innate immune system develops during the first few days post fertilization, zebrafish embryos are also useful for infectious disease research. In this study, bacteria were injected into the bloodstream, and the host response was visualized in real time using transgenic lines with fluorescent macrophages.
Thanks to their transparency, zebrafish embryos are also amenable to a cutting edge neuroscience technique called optogenetics. These researchers engineered an embryo that expresses a protein in isolated neurons, which allows them to optically activate the cell and determine its specific function in a neural circuit.
You’ve just watched JoVE’s introduction to the zebrafish, Danio rerio. In this video, we’ve demonstrated that zebrafish are a unique vertebrate model organism with many of the advantages of invertebrate systems. In the future, zebrafish are likely to play a significant role in improving our understanding of human disease and our discovery of clinically useful therapeutics. Thanks for watching!
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