Transformation und Klonierung in Hefen

Yeast Transformation and Cloning
JoVE Science Education
Biology I: yeast, Drosophila and C. elegans
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JoVE Science Education Biology I: yeast, Drosophila and C. elegans
Yeast Transformation and Cloning

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08:30 min
May 10, 2013

Overview

S. cerevisiae sind einzellige Eukaryoten, die häufig als Modellorganismen in der biologischen Forschung verwendet werden. Währen ihrer Arbeit verlassen sich Hefeforscher auf die fundamentale Methode der Transformation (die Aufnahme von Fremd-DNA durch eine Zelle), um die Genexpression zu kontrollieren, genetische Löschungen zu induzieren, rekombinante Proteine zu exprimieren, oder subzellulare Strukturen zu markieren

Dieses Video stellt eine Übersicht bereit, wie und weshalb Hefetransformationen in dem Labor ausgeführt werden. Wichtige Eigenschaften von Hefeplasmiden und die Methode zur Herstellung von Hefezellen für die Einfügung von Fremd-DNA werden gezeigt. Diese Präsentation beinhaltet auch ein Schritt-für-Schritt Protokoll für die Lithium-Acetat Methode der Hefetransformation. Zuletzt gehen wir auf einige Beispiele der vielen Anwendungen von dieser grundlegenden Methode ein.

Procedure

Hefe, oder or Saccharomyces cerevisiae, ist ein weit verbreitetes, einfaches eukaryotisches Modellsystem, mit dem man Genetik und Zellbiologie untersuchen und somit Einblicke in humane zelluläre Prozesse erhalten kann. Dieses Video behandelt die Transformation, also die Aufnahme von Fremd-DNA durch die Hefezelle. Wir werden außerdem Hefeplasmide einführen, zeigen wie man Hefezellen für die Transformation vorbereitet, eine Schritt-für-Schritt Anleitung für die Transformation geben, und einige Anwendungen und wichtige Methoden erläutern.

Bevor wir über die Hefetransformation sprechen, behandeln wir zuerst die Art der DNA, die für Transformationen verwendet wird: das Plasmid. Ein Plasmid ist eine kleine, ringförmige, doppelsträngige supercoil DNA, die einfach durch die Poren in der Zellmembran passt.

Plasmide enthalten eine multiple Klonierungsstelle (MCS), wo Restriktionsendonukleasen, auch als Restriktionsenzyme bekannt, DNA schneiden können. Andere DNA Fragmente, welche mit den selben Enzymen geschnitten worden sind, können in die MCS ligiert werden. Plasmide enthalten außerdem einen Replikationsursprung oder ORI, welcher der Zelle signalisiert wo die Replikation anfängt. Zusätzlich verfügen Plasmide über einen Selektionsmarker, durch welchen Hefezellen mit dem Plasmid bei spezifischen Bedingungen wachsen können. Hefezellen ohne Plasmid, können in Medium mit Selektionsmarker nicht überleben. Selektionsmarker können Gene sein, welche zum Beispiel Resistenz gegen ein Medikament erzeugen oder Enzyme kodieren, die es der Hefe ermöglichen eine bestimmte Aminosäuren herzustellen, welche sie normalerweise nicht selbst herstellen kann.

Shuttle-Vektoren sind Plasmide, die in mehr als einem Wirt repliziert werden können. Ein Plasmid von E. coli kann zum Beispiel auch in Hefe vermehrt werden. Hefe-Plasmide können entweder in das Genom integrieren oder nicht. Das heißt, dass das Plasmid entweder in die genomische DNA aufgenommen wird oder unabhängig bleibt.

Es gibt fünf verschiedene allgemeine Plasmide oder Vektoren, welche in Hefe verwendet werden. Die Plasmide, die am häufigsten verwendet werden sind das „Yeast Episomal plasmid“ (YEp), und das „Yeast Centromeric plasmid“ (YCp). Beide Plasmide enthalten eine autonome Replikationssequenz, oder ARS. Die ARS enthält den Replikationsursprung und ermöglicht daher die extrachromosomale Replikation in der Hefe.

Es gibt verschiedene Methoden, mit welchen man Hefe transformieren kann. Dazu gehören die Sphäroplast Methode, die Elektroporation, und die Lithium-Acetat Transformation. In diesem Video konzentrieren wir uns auf die Lithium-Acetat-Methode.

In dieser Transformationsmethode neutralisieren positiv geladene Lithium Kationen die negative Ladung der Zellmembran und der Plasmid-DNA. Einzelsträngige DNA – welche zu dem Transformationsgemisch dazugegeben wird – bindet die Zellwand der Hefe und stellt sie damit der Aufnahme durch die Hefe zur Verfügung. Ein Druckunterschied zwischen der Innen- und Außenseite der Zelle entsteht, wenn die Zellen einem Hitzeschock, also einer plötzlichen Erhöhung der Temperatur, ausgesetzt werden. Dadurch entstehen Poren, durch welche die Plasmid-DNA die Zellwand durchdringen kann. Wenn die Temperatur wieder abgesenkt wird, kann sich die Zellwand selbst reparieren und der Transformationsprozess ist abgeschlossen.

Fangen wir mit einer Schritt-für-Schritt Anleitung an, wie man die Hefe für die Transformation vorbereitet. Hefezellen werden vorbereitet, indem man zuerst eine Kolonie von einer Agarplatte auswählt, und dann die Kolonie in dem „Yeast Extract Pepton-Dextrose Medium“ (abgekürzt YPD) – ein komplettes Medium für Hefewachstum, vermehrt.

Nachdem die Kolonie von einer Platte ausgewählt und in YPD Medium gegeben worden ist, wird die Kultur über Nacht bei 30°C in einem Schüttler oder Roller, wie hier zu sehen ist, gestellt. Die Hefezellen werden dann durch Zentrifugation gesammelt und der Überstand wird abgegossen. Das Pellet wird in dem gewünschten Puffer oder in sterilem Wasser resuspendiert. Diese kompetenten, vorbereiteten Hefezellen benutzen wir nun in der folgenden Transformationsmethode.

Wenn die Hefezellen erst einmal vorbereitet sind, kann die Transformation ausgeführt werden, indem man zuerst das Transformationsgemisch herstellt.

Das Reagenzgemisch enthält die folgenden Bestandteile: steriles, destilliertes Wasser, eine 50% Lösung von Polyethylenglycol (oder PEG), 1M Lithium-Acetat, eine 10mg/ml Lösung der einzelsträngigen DNA, Plasmid DNA und den kompetenten Hefezellen. Die genauen Verhältnisse jeder Lösung sollten vor Beginn des Experiments berechnet werden. Genauere Informationen kann man in einem Laborhandbuch für Hefetransformationen nachschlagen.

Die Mischung wird dann für 30 Minuten bei 30°C unter Schütteln inkubiert. Die Lösung sollte geschüttelt werden, aber ein Vortex sollte nicht verwendet werden. Damit stellt man sicher, dass die Hefezellen nicht auseinander fallen.

Der Hitzeschock wird dann in einem 42°C warmen Wasserbad bei 15 Minuten durchgeführt. Dann wird die Reaktion für 2 Minuten auf Eis gekühlt. Die Zellen werden dann durch Zentrifugieren geerntet.

Danach resuspendiert man die Zellen in doppel-destilliertem Wasser und verteilt sie auf Agarplatten, auf welchen die transformierten Hefezellen selektiert werden. Die Transformationsplatten werden dann bei 30°C für zwei bis vier Tage gelagert, bis Kolonien entstehen.

Die Transformationsmethode sollte, bis die Methode optimiert ist, immer positive und negative Kontrollplatten enthalten. Eine Positivkontrolle sollte eine Hefezellsuspension mit Plasmid-DNA auf einer YPD Platte ohne Selektionsmarker sein. Dadurch kontrolliert man wie gesund die Zellen nach der Transformationsmethode sind. Die Negativkontrollplatte sollte eine Hefesuspension auf der jeweiligen Selektionsplatte mit dem Antibiotikum sein. Diese Platte sollte keine Kolonien haben und zeigt dadurch an ob es eine Verunreinigung gegeben hat.

Es gibt viele verschiedene Anwendungen der Hefetransformation. Eine Anwendung von transformierter Hefe ist das Hefe-Zwei-Hybrid-System, mit dem man Proteine identifizieren kann, welche das gewünschte Protein (dem Bait-Fusionsprotein) binden. Wenn ein Plasmid von einer Bibliothek aus möglichen Bindungspartnern (oder Prey-Fusionsproteinen) transformiert wird und eine Interaktion stattfindet, wird ein Transkriptionsfaktor freigesetzt, welcher wiederum ein Reportergen aktiviert, wie zum Beispiel Beta-Galaktosidase. Das Reportergen lässt die Kolonien, in welchen die Interaktion stattfinden, blau werden auf Platten, die X-Gal – ein Substrat der Beta-Galactoside – enthalten.

Mehrere Lösungen können in der Hefe durch die Sexualzyklus- Methode, induziert werden. Haploide Zellen, welche einen Reporter und einen gelöschten Lokus enthalten werden in eine Zelle durch die zufällige Verteilung der meiotischen Rekombination zusammengefügt. Selektionsmarker werden benutzt, um Hefen zu selektieren, welche die Löschung erfolgreich durchgeführt haben. Hier wird die Durchflusszytometrie benutzt, um Zellen, welche GFP exprimieren, auszuwählen.

Hefen können auch mit fluoreszenten Proteinen transformiert werden, um den Effekt einer Mutation einer Protein-Protein Bindung zu untersuchen. Dieses Video benutzt die Fluoreszenzmikroskopie, um zu untersuchen welche Effekte die verschiedenen Mutationen auf die Protein-Protein Interaktionen haben, die wichtig für die Endozytose sind.

Das war die Einführung in die Hefetransformation von JoVE. Ihr solltet nun die grundlegenden Aspekte eines Plasmids, wie man Hefezellen für die Transformation vorbereitet, und wie man die Transformation ausführt, verstehen. Wie immer, danke für eure Aufmerksamkeit!

Transcript

Yeast or Saccharomyces cerevisiae, is a widespread simple eukaryotic model organism used in the study of genetics and cell biology that can give insights into human cellular processes. This video discusses transformation – the uptake of foreign DNA by the yeast cell. It will introduce yeast plasmids, how to prepare yeast cells for transformation, a step-by-step transformation procedure, and will provide some applications of this fundamental technique.

Before we talk about the transformation of yeast, let’s first discuss a type of DNA used in transformation: the plasmid. A plasmid is a small, circular, double-stranded DNA that can supercoil so it can easily pass through pores in a cell membrane.

Plasmids contain a multiple cloning site or MCS where restriction endonucleases, AKA “restriction enzymes”, can cut DNA. DNA fragments of interest cut with the same enzymes can then be ligated into the MCS. Plasmids also contain an origin of replication or ORI that signals to the cell where replication should begin. In addition, plasmids have a selectable marker, which allows the yeast cells that contain the plasmid to grow under specific environmental conditions. Yeast that don’t successfully incorporate the plasmid will not survive in media containing the selectable marker. The selectable markers can encode for genes that enable drug-resistance or genes that encode enzymes that enable a yeast strain to synthesize amino acids that they otherwise cannot produce.

Shuttle vectors are plasmids that can replicate in more than one host species. For instance, a plasmid from E. Coli can grow in yeast. Yeast Plasmids can be non-integrating or integrating, mean that the plasmid either combines with the genomic DNA or remains independent.

There are five different general types of plasmids or vectors that are used in yeast. The two that are used most often in the transformation of yeast are the yeast episomal plasmid or YEp and the yeast centrometic plasmid or YCp . Both of these types of vectors contain an autonomous replication sequence or ARS. The ARS contains the origin of replication and allows for extrachromosomal replication in yeast.

There are several different procedures that can be used to transform yeast which include the spheroplast method, electroporation, and lithium acetate-mediated transformation. For this video we will focus on the lithium acetate procedure.

In this transformation method positively-charged lithium cations neutralize charges on the cell membrane and plasmid DNA Single-stranded DNA – added to the transformation mixture – binds to the cell wall of the yeast and leaves the plasmid DNA available for uptake by the yeast cells . The exposure to a sudden increase in temperature, or heat shock creates a pressure difference between the inside and outside of the cell creating pores that plasmid DNA can pass through. When the temperature is decreased, the yeast cell wall will reform and transformation is complete.

Let’s begin with a step-by-step procedure of how to prepare yeast for transformation. Yeast cells must be prepared by first picking a colony from an agar plate and amplifying the colony in yeast extract peptone dextrose medium, abbreviated YPD – a complete medium for yeast growth.

After the colony is picked from a plate and placed into YPD medium, the culture is incubated overnight at 30 °C with agitation on a shaker or roller apparatus, like you see here. The yeast cells are pelleted by centrifugation and the supernant is removed. The pelleted cells are resuspend with the desired buffer or sterile water. These competent prepared yeast cells will be used in the transformation procedure.

Once yeast cells have been prepared, transformation can be carried out by first preparing the transformation mixture.

This reagent mixture should include: sterile distilled water; a solution of 50% polyethylene glycol or PEG, 1M lithium acetate, 10 mg/ml solution of single-stranded DNA, plasmid DNA and competent yeast cells. The exact proportions of each solution should be calculated before beginning the experiment by consulting your laboratory’s standard protocol for yeast transformation.

The mixture is then incubated at 30 °C for 30 minutes with shaking. The solution should be mixed, not vortexed, to ensure the yeast cells do not break apart.

The cells are heat-shocked by placement in a 42 °C water bath for 15 minutes followed by cooling on ice for 2 minutes. The cells are then harvested by centrifugation.

Cells are resuspended in double-distilled water and are plated on agar plates that will select for the desired transformants. Transformation plates are then incubated at 30 °C for two to four days until colonies form.

Transformation procedures should always include positive and negative control plates until they are optimized. The positive control should be a yeast cell suspension with plasmid DNA on a YPD plate that does not contain any selectable marker. This shows that the cells are healthy following the transformation procedure. The negative control plate should be a yeast cell suspension on an appropriate selection plate, such as one that contains antibiotics. The plate should have no colonies and shows that there is no contamination.

There are a myriad of different applications for yeast transformation. One application of transformed yeast is to use a yeast-two hybrid system to identify proteins that interact with your protein of interest, or the bait protein. When a plasmid from a library of candidate binding partners, or prey proteins, are transformed and there is an interaction, a transcription factor is released that will activate a reporter gene, such as Beta-galactosidase. The reporter gene will turn colonies that have an interaction blue when on plates that contain X-gal — a substrate for beta-galadosidase.

Multiple deletions can be engineered into yeast through a technique using sexual cycling. Haploid cells that contain a reporter and deleted locus are combined into one cell through random assortment or meiotic recombination. Selectable markers are used to select for yeast that have successfully incorporated the deletions. In this case, flow cytometry is used to select for cells that express GFP.

Yeast can be transformed with proteins that are fluorescently labeled to view the effect of mutations on protein-protein interactions. This video-article used fluorescent microscopy to study the effects of different mutations on protein-protein interactions essential for endocytosis.

You’ve just watched JoVEs video on yeast transformation. You should now understand the basic aspects of a plasmid, how to prepare yeast cells for transformation and how to perform the transformation procedure. As always, thanks for watching!