Back to chapter

18.3:

Das sympathische Nervensystem

JoVE Core
Biology
A subscription to JoVE is required to view this content.  Sign in or start your free trial.
JoVE Core Biology
The Sympathetic Nervous System

Languages

Share

Das sympathische Nervensystem bereitet den Körper zur Handlungsfähigkeit vor während der in Zeiten von Bedrohung, Stress oder Aufregung, u. a. zur Aktivierung der “Flucht-oder-Kampf”-Reaktion. Es ist eine der Hauptbereiche des autonomen Nervensystems, welches unwillkürliche Funktionen durch die Regulierung glatter Muskel in den viszeralen Organen, Herzmuskeln und bestimmter Drüsen, etwa nämlich Schweißdrüsen. Wenn das sympathische Nervensystem aktiviert wird, senden präganglionale Neuronen im thorakalen und lumbalen Rückenmark Signale an das periphere Nervensystem. Einige senden ihre Signale an eine Kette von Ganglien, Gruppen von neuronalen Zellkörpern, die an der Seite der Wirbelsäule entlang verlaufen. Von hier aus übertragen postganglionale Neuronen das Signal an das Zielgewebe, was zu Reaktionen wie erhöhter Herzfrequenz und Verengung der Blutgefäße führt und mehr Blut in die Muskeln bringt. Andere präganglionale Neuronen senden Signale an postganglionäre Neuronen in Ganglien in der Nähe ihrer Zielorgane, wo sie Effekte haben, wie z. B. die Verdauung im Magen und die Ausscheidung aus der Blase, Prozesse, denen bei Stress nur eine geringe Priorität eingeräumt wird. Eine dritte Gruppe präganglionischer Neuronen wandert direkt zur Nebenniere und stimuliert dort die Produktion von Hormonen, nämlich etwa Epinephrin, die die Stressreaktion im gesamten Körper regulieren.

18.3:

Das sympathische Nervensystem

Überblick

Das sympathische Nervensystem stellt eines der beiden Hauptbereiche des autonomen Nervensystems dar und wird besonders in Zeiten von Stress aktiviert. Es bereitet den Körper auf die Herausforderungen eines anstrengenden Umstandes vor, während es gleichzeitig die essentiellen Körperfunktionen wie die Verdauung hemmt, da diese in dem Moment eine geringere Priorität haben.

Die Kampf-oder-Flucht-Reaktion

Als Schüler haben Sie vielleicht schon einmal erfahren, wie es sich anfüllt in die Klasse zu kommen und von einem unerwarteten Test mit dem Sie nicht gerechnet haben überrascht zu werden. Im Moment der Erkenntnis spürten Sie vielleicht, wie sich Ihr Bauch verkrampft, Ihr Mund trocken wird und Ihr Herz plötzlich zu rasen beginnt. Das sind Zeichen dafür, dass das sympathische System die Kontrolle übernommen hat, um sich so auf eine Reaktion vorzubereiten. Auch wenn Sie nicht in unmittelbarer Gefahr sind, hat sich das System so entwickelt, dass es die unmittelbare Reaktion auf Stress oder Bedrohungen erleichtert. Blut wird vom Verdauungssystem und der Haut weggeleitet, um die Energieversorgung der Muskeln zu erhöhen. Darüber hinaus erhöhen sich die Herzfrequenz und der Blutfluss. Die Pupillen erweitern sich, um die visuelle Wahrnehmung zu maximieren. Gleichzeitig gibt die Nebenniere Adrenalin in den Blutkreislauf ab. Ihr Körper ist nun bereit, Maßnahmen zu ergreifen, wie zum Beispiel schnell vor der Gefahr zu fliehen, oder um jegliche Art von Bedrohung zu bekämpfen.

Die Kontrolle des sympathischen Systems

Das sympathische Nervensystem kann von verschiedenen Teilen des Gehirns aktiviert werden. Der Hypothalamus spielt dabei jedoch eine besonders bedeutende Rolle. Sympathische Signale des Zentralnervensystems werden von den präganglionären Neuronen im thorakalen und lumbalen Teil des Rückenmarks an das periphere Nervensystem gesendet. Dort entfalten sie ihre endgültige Wirkung durch drei Hauptwege.

Der erste Signalweg beinhaltet präganglionäre Neuronen, die sich mit einer nahegelegenen Reihe von Ganglien, das sind Anhäufungen von Zellkörpern, verbinden. Diese verlaufen auf beiden Seiten der Spinalröhre und wird oft als die sympathische Kette bezeichnet. Hier aktiviert das Signal postganglionäre Neuronen, die dann Zielorganen oder Drüsen innervieren und deren Funktionen regulieren. Zu ihren Auswirkungen gehören die Erweiterung der Pupillen, wobei mehr Licht in die Augen gelassen wird; die Entspannung der Atemwege, wobei dem Körper mehr Sauerstoff zugeführt wird, die Blutgefäße verengen sich und die Herzfrequenz steigt, wodurch mehr Blut in die Muskulatur geleitet wird.

Im zweiten Signalweg senden präganglionäre Neuronen Signale an Ganglien, die weiter vom Rückenmark entfernt sind und sich näher bei den Zielorganen befinden. Hier aktivieren sie postganglionäre Neuronen, die die Aktivität von Organen wie Magen, Bauchspeicheldrüse, Leber, Darm, Blase und Geschlechtsorganen steuern. Zu den Auswirkungen dieses Weges gehören die Hemmung der Verdauung und des Urinierens sowie die Stimulation von Orgasmen.

Im dritten Signalweg involviert eine kleine Gruppe von präganglionären Neuronen die sich vom Rückenmark direkt zur Nebenniere erstrecken, wo sie die Sekretion der Hormone Adrenalin und Noradrenalin in den Blutkreislauf stimulieren—und dabei hilft, die Stressreaktion im gesamten Körper zu verbreiten.

Chronischer Stress

Das sympathische Nervensystem hat sich so entwickelt, dass Tiere auf bestmögliche Weise auf plötzliche Bedrohungen wie die Begegnung mit einem Raubtier oder Rivalen reagieren können. Obwohl der Mensch die meisten dieser primitiven Ängste hinter sich gelassen hat, reagiert das sympathische System des Körpers genauso auf Stresssituationen wie beispielsweise die Begegnung mit einer wilden Savannenkatze. Dabei werden die Hormone Epinephrin (Adrenalin) und Cortisol ausgeschüttet.

Unter normalen Bedingungen wird das System kurzzeitig aktiviert und die Hormone zirkulieren nicht lange im Kreislaufsystem. Moderne Stressfaktoren in unserem täglichen Leben können dieses System jedoch überaktivieren und den Körper für längere Zeiträume diesen Hormonen aussetzen, welches verheerende Auswirkungen haben. Dazu gehören Angstzustände, Depressionen, Herzkrankheiten, Gewichtszunahme und Schlafstörungen. Die Anforderungen des Universitätslebens können herausfordernd sein, daher ist es entscheidend, ein gesundes Stressmanagement zu entwickeln. Einige Strategien zur Stressbewältigung umfassen eine gesunde Ernährung, ausreichender Schlaf, die Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen und die Inanspruchnahme professioneller Beratung, wenn dies notwendig ist.

Suggested Reading

McEwen, Bruce S., and John H. Morrison. “Brain On Stress: Vulnerability and Plasticity of the Prefrontal Cortex Over the Life Course.” Neuron 79, no. 1 (July 10, 2013): 16–29. [Source]