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RNA-Stabilität

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RNA Stability

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RNA ist ein mobiles, relativ kurzlebiges Molekül, das im Vergleich zu DNA strukturell und chemisch viel weniger stabil ist. In der RNA hat die Ribose mit fünf Kohlenstoffen eine Hydroxylgruppe am zweiten Kohlenstoff, während Desoxyribose ein einzelnes Wasserstoffatom hat. Der Wasserstoff der Hydroxylgruppe kann leicht in basischen Lösungen entfernt werden. In diesem Fall kann der verbleibende negativ geladene Sauerstoff das Phosphat-Zucker-Gerüst aufbrechen. Darüber hinaus ist RNA in der Regel einzelsträngig, wodurch es strukturell weniger stabil ist als die Doppelhelix der DNA. RNA-Moleküle sind auch viel kürzer als DNA-Moleküle, sodass sie an ihren Enden anfälliger für Zersetzung sind. Externe Faktoren können auch die Stabilität der RNA beeinflussen. Beispielsweise spalten spezifische Exonukleasen im Zytoplasma, die RNasen, RNAs auf, die nicht aktiv translatiert werden. Andere Proteine wie RNA-bindende Proteine haben Auswirkungen auf die Stabilität indem sie spezifische RNA-Nukleotidsequenzen erkennen und sich an diese binden. mRNA-Transkripte mit AU-reichen Elementen, normalerweise Wiederholungen von AUUUA, in ihren nicht translatierten Drei-Strich-Regionen, oder Drei-Strich UTRs, ziehen verschiedene Klassen von RNA-bindenden Proteinen mit entgegengesetzten Rollen an. Einige dieser Proteine verbessern die mRNA-Stabilität, und erhöhen die Proteintranslation während sie an das Drei-Strich-UTR gebunden sind, während andere Proteine das Transkript destabilisieren, sodass es schneller degradiert. Somit ist die Dauer, in der ein RNA-Molekül für die Translation verfügbar ist, variabel und von mehreren Faktoren abhängig.

14.5:

RNA-Stabilität

Mitunter findet man intakte DNA-Stränge in Fossilien, jedoch haben Wissenschaftler manchmal sogar im Labor Schwierigkeiten RNA intakt zu halten. Die strukturellen Unterschiede zwischen RNA und DNA verursachen die Unterschiede in der Stabilität und Langlebigkeit. Da die DNA doppelsträngig ist, ist sie von Natur aus stabiler. Die einzelsträngige Struktur der RNA ist weniger stabil, aber auch flexibler und kann schwache innere Bindungen bilden. Zudem sind die meisten RNAs in der Zelle relativ kurz, während die DNA bis zu 250 Millionen Nukleotide lang sein kann. Die RNA hat eine Hydroxylgruppe am zweiten Kohlenstoff des Ribosezuckers, was die Wahrscheinlichkeit des Zerbrechens des Zucker-Phosphat-Gerüsts erhöht.

Die Zelle kann die Instabilität der RNA nutzen und sowohl ihre Langlebigkeit als auch ihre Verfügbarkeit regulieren. Stabilere mRNAs stehen für die Translation über einen längeren Zeitraum zur Verfügung als weniger stabile mRNA-Transkripte. RNA-Bindungsproteine (RBPs) der Zellen spielen eine Schlüsselrolle bei der Regulierung der RNA-Stabilität. RBPs können an eine spezifische Sequenz (AUUUA) in der 3′-untranslatierten Region (UTR) der mRNAs binden. Interessanterweise scheint die Anzahl der AUUUA-Wiederholungen die RBPs auf eine bestimmte Art und Weise zu rekrutieren. Dabei rekrutieren kürzere Wiederholungen stabilisierende RBPs, während mehrere, sich überlappende Wiederholungen zur Bindung von destabilisierenden RBPs führen. Alle Zellen haben Enzyme, die RNasen genannt werden und RNAs abbauen. Normalerweise schützen die 5′-Kappen-und PolyA-Schwänze die eukaryotische mRNA vor dem Abbau, bis die Zelle das Transkript nicht mehr benötigt.

Das neue Forschungsgebiet der Epitranskriptomik versucht regulatorischen mRNA-Modifikationen zu definieren. Vor kurzem haben Wissenschaftler eine wichtige Rolle der Methylierung in der mRNA-Stabilität entdeckt. Die Methylierung von Adenosinresten (m6A) scheint die mRNA-Translation und den Abbau zu erhöhen. Außerdem spielt m6A eine Rolle bei Stressreaktionen, beim Zellkernexport und bei der mRNA-Reifung. Das Vorhandensein eines modifizierten Uracil-Rests, Pseudouridin, scheint ebenfalls eine wichtige Rolle in der RNA-Regulation zu übernehmen.

Suggested Reading

Zhao, Boxuan Simen, Ian A. Roundtree, and Chuan He. “Post-Transcriptional Gene Regulation by MRNA Modifications.” Nature Reviews. Molecular Cell Biology 18, no. 1 (January 2017): 31–42. [Source]

Agris, Paul F. “The Importance of Being Modified: An Unrealized Code to RNA Structure and Function.” RNA 21, no. 4 (April 2015): 552–54. [Source]