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36.8:

Abwehr von Krankheitserregern und Herbivoren

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Defenses Against Pathogens and Herbivores

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Pflanzen können nicht vor Angreifern fliehen, wie vor pflanzenfressenden Tieren oder Pathogenen. Nichtsdestotrotz ist die Welt um uns herum grün. Welche Verteidigungsmechanismen haben Pflanzen entwickelt, um diese Angriffe abzuwehren? Die robusten Schichten der Epidermis und andere strukturelle Verteidigungen, wie beispielsweise Haare und Dornen, schrecken pflanzenfressende Tiere ab – die auch Herbivoren genannt werden. Wenn Pathogene, wie Bakterien, die strukturellen Verteidigungssysteme überwinden, greifen Pflanzen auf eine weitere Verteidigungslinie zurück. Membrangebundene Rezeptoren erkennen molekulare Muster, die die Anwesenheit eines Pathogens signalisieren. Zum Beispiel erkennen Pflanzen das Protein Flagellin, das für Bakterien spezifisch ist. Das Erkennen von Flagellin löst eine Signalkaskade in Pflanzenzellen aus, was zu verschiedenen Immunreaktionen führt, wie beispielsweise dem Schließen von Stomata, der Produktion von antimikrobiellen Chemikalien, und der Verstärkung der Zellwände. Einige Pathogene haben die Fähigkeit entwickelt, diese allgemeinen Pflanzenverteidigungsmechanismen zu überwinden, indem sie Effektormoleküle injizieren, die die Immunreaktion stören. Als eine Gegenmaßnahme entwickelten einige Pflanzenarten Resistenzproteine, die die Effektormoleküle auf eine höchst spezifische Weise entdecken. Resistenzproteine induzieren eine Signalkaskade, die häufig zur Expression von pathogenese-bezogenen Genen führt. Die Entdeckung von Pathogeneffektoren oder Signalen von Gewebeschäden kann auch schnellen programmierten Zelltod hervorrufen, der als die hypersensitive Reaktion bezeichnet wird, in der Nähe des Bereichs der Infektion. Die hypersensitive Reaktion begrenzt schnell die Verbreitung des Pathogens durch das Initiieren von strukturellen Änderungen der Zellwände und durch Hervorrufen einer erworbenen Resistenz. Systemisch erworbene Resistenz ist eine langfristige Verteidigung gegen Pathogene in Teilen der Pflanze, die vom Ort der Infektion entfernt sind. Herbivoren-Angriffe rufen häufig chemische Pflanzenverteidigungen hervor, die das Verdauungssystem stören oder die Haut der Herbivoren negativ beeinträchtigen. Als indirekte Verteidigungsstrategie können Pflanzen flüchtige Elemente freisetzen, die einen Parasiten anlocken, der letztendlich den Herbivoren tötet.

36.8:

Abwehr von Krankheitserregern und Herbivoren

Pflanzen sind eine reiche Quelle an Nährstoffen für viele Organismen, so dass sie ein Ziel für Herbivoren und infektiöse Erreger sind. Obwohl Pflanzen ein richtiges Immunsystem fehlt, haben sie eine Reihe von konstitutiven und induzierbaren Abwehrmaßnahmen entwickelt, um diese Angriffe abzuwehren.

Mechanische Verteidigungen bilden die erste Verteidigungslinie in Pflanzen. Die durch die Rinde gebildete dicke Barriere schützt Pflanzen vor Herbivoren. Harte Schalen, modifizierte Äste wie Dornen und modifizierte Blätter wie Stacheln können auch Herbivoren davon abhalten, Pflanzen zu fressen. Andere physikalische Barrieren wie die wachsartige Kutikula, Epidermis, Zellwand und Pflanzenhaare (Trichome) können helfen einer Invasion durch mehrere Krankheitserreger zu widerstehen.

Pflanzen benutzen auch die Produktion von Chemikalien oder organischen Verbindungen in Form von sekundären Metaboliten wie Terpene, Phenole, Glykoside und Alkaloide, für die Verteidigung gegen Herbivoren und Krankheitserreger. Viele sekundäre Metaboliten sind toxisch und tödlich für andere Organismen. Einige spezifische Metaboliten können Raubtiere mit üblen Gerüchen, abstoßendem Geschmack oder allergenen Eigenschaften abstoßen.

Pflanzen produzieren auch Proteine und Enzyme, die gezielt pathogene Proteine oder pathogene Enzyme hemmen, indem sie das aktive Zentrum blockieren oder die Enzymkonformation verändern. Proteine wie Defensine, Lektine, Amylase-Inhibitoren und Proteinase-Inhibitoren werden während des Erregerangriffs in großen Mengen produziert und aktiviert, um die Invasion wirksam zu hemmen.

Darüber hinaus können Pflanzen auch den Mechanismus der systemischen erworbenen Resistenz (SAR) bei einer vorherigen, lokalisierten Exposition gegenüber dem Krankheitserreger benutzen, analog zum angeborenen Immunsystem der Tiere. Dieser Mechanismus ermöglicht Pflanzen die vorhandenen Krankheitserregern zu erkennen und Abwehrreaktionen für pathogene Angriffe zu aktivieren.

Suggested Reading

Conrath, Uwe. “Systemic Acquired Resistance.” Plant Signaling and Behavior 1, no. 4 (2006): 179–84. [Source]

Freeman, Brian C, and Beattie, Gwyn A,. “An Overview of Plant Defenses against Pathogens and Herbivores.” Overview of Plant Defenses. The American Phytopathological Society. Accessed February 6, 2020. [Source]