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33.6:

Fossilienbestand

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Biology
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The Fossil Record

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Der Dinosaurier Triceratops aß Pflanzen und war ungefähr 8 Fuß (2,45m) groß. Wissenschaftler folgerten seine Form, Größe und Verhalten von Fossilien, konservierten Überresten oder Abdrücken, wie beispielsweise Fußabdrücken, Knochen und Zähnen. Die meisten Organismen versteinern nicht nach dem Tod. Zersetzer, wie Bakterien und Pilze, und Aasfresser, wie Fliegen und Käfer, zerstören normalerweise das Gewebe bevor eine Versteinerung eintreten kann. Weiches Gewebe, wie Muskeln, Federn und Fell verschwinden oft, während hartes Gewebe – einschließlich Knochen, Zähne und Schalen – eher zurückbleibt. Fossilien, wie ein Mammoth eingeschlossen in Eis oder eine Spinne erhalten in Bernstein, bieten einen extrem seltenen Einblick in intakte, frühe Lebensformen. Sedimentgestein bringt die meisten Fossilien hervor, insbesondere eher als Fragmente als vollständige Organismen. Sedimentfossilien bilden sich, wenn Sediment, wie Sand oder Schlamm, einen Organismus oder dessen Spuren vergraben. Druck und Hitze transformieren die Schichten im Felsen und erschaffen ein Fossil. Diese Sedimentgesteinsschichten oder Strata akkumulieren mit der Zeit Fossilien. Stratigraphie – die Lehre von Schichten, die über Zeit und Raum hinweg abgelagert werden – erlauben es den Wissenschaftlern das relative Alter von Fossilien zu bestimmen. Zum Beispiel bilden sich Schichten horizontal, mit neueren Schichten über den älteren Schichten. Daher betrachten Wissenschaftler Fossilien, die in erst kürzlich abgelagerten Schichten lagern, als jüngere Fossilien, als die, die in größeren Tiefen auftreten. Radiometrische Datierung ermöglicht Wissenschaftlern das tatsächliche Alter eines Fossils durch die Verwendung der bekannten Halbwertszeit von radioaktiven Isotopen zu bestimmen. Zum Beispiel sammeln alle lebenden Organismen sowohl Karbon-12 als auch das radioaktive Isotop Karbon-14 an. Wenn ein Organismus stirbt, bleibt die Menge an Karbon-12 konstant, während die Menge an Karbon-14 abnimmt. Wissenschaftler können das Verhältnis von Karbon-14 zu Karbon-12 in einem Fossil messen, um dessen tatsächliches Alter zu schätzen. Die Gesamtansammlung von Fossilien oder der Fossilbericht dokumentiert die Geschichte des Lebens und liefert den Nachweis für Evolution. Bedeutende Ereignisse wie das Massenaussterben der Dinosaurier, die anschließende Explosion in der Diversität von Säugetieren, und selbst die menschliche Evolution werden im Fossilbericht dargestellt. Der Fossilbericht ist allerdings unvollständig und verzerrt, weil kurzlebige, seltene und Arten mit weichen Körpern nur sehr spärlich repräsentiert sind. Fossilien stellen nur einen kleinen Teil aller Arten dar, die je die Erde bewohnt haben.

33.6:

Fossilienbestand

Die fossilen Funde dokumentieren nur einen kleinen Bruchteil aller Organismen, die jemals die Erde bewohnt haben. Die Versteinerung ist ein seltener Prozess, und die meisten Organismen werden nie zu Fossilien. Darüber hinaus zeigt der Fossilenbestand nur Fossilien, die entdeckt wurden. Dennoch dominieren Sedimentgesteinsfossilien von langlebigen, reichlich vorhandenen, harten Organismen die fossilen Funde. Diese Fossilien enthalten wertvolle Informationen, wie die physische Form, das Verhalten und das Alter eines Organismus. Die Untersuchung der fossilen Funde hilft Wissenschaftlern, Fossilien in geologische (z.B. Paläozoikum; vor 250-570 Millionen Jahren) und evolutionäre (z. B. die ersten Vierfüßler Organismen) Kontexten zu platzieren.

Die Entwicklung der Wale zum Beispiel ist eines der am besten untersuchten Beispiele für evolutionäre Veränderungen der fossilen Aufzeichnungen. Moderne Wale entwickelten sich von einem terrestrischen, vierfüßigen Vorfahren, der vom Land zurück in das Wasser überging. Die Vorderbeine der Urwale entwickelten sich später zu Flossen, um bei dem Schwimmen zu helfen, während ihre Hinterbeine sich zurückbildeten. In den fossilen Aufzeichnungen fand man Hinweise, dass Wale terrestrische (z. B. Indohyus), semi-aquatische (z. B. Ambulocetus)) und aquatische (z. B. Dorudon) Vorfahren während des frühen Känozoikum – vor fast 50 Millionen Jahren lebten. Sowohl moderne als auch ausgestorbene Organismen können das Verständnis der Wissenschaftler für das Leben auf der Erde vermitteln.

Neben der Darstellung evolutionärer Veränderungen von Organismen erfassen die fossile Aufzeichnungen auch Veränderungen in der Artenvielfalt. Fossilien während des Paläozoikums zeigten die allmähliche Entstehung der Tiere (z. B. meeresbewohnende Gliederfüßer wie Trilobiten), Pflanzen (z. B. Gilboa-Bäume) und Pilzen (z. B. Prototaxiten) auf. Fossile Beweise spiegeln auch das Massensterben von Arten im Laufe der Evolution wider. Wissenschaftler bestimmten fünf große Ereignisse des Aussterbens, bei denen mehr als 75 % der frühen Arten verschwanden. Zum Beispiel hat ein Massenaussterben im späten Paläozoikums die vorher genannten Organismen ausgelöscht.

Fossilien ermöglichen Wissenschaftlern das Leben auf der Erde zu rekonstruieren. Zum Beispiel führen Extinktionsereignisse zu verschiedenen Arten mit einem gemeinsamen Vorfahren. Nach dem Massensterben des späten Paläozoikums belegen fossile Beweise, dass das Zeitalter der Dinosaurier begann und fast 180 Millionen Jahre lang andauerte (d.h. Mesozoikum; vor 65-250 Millionen Jahren). Ein weiteres Massenaussterben ereignete sich in dem späten Mesozoikum und an diesem Punkt begann das Zeitalter der Säugetiere, welches bis heute andauert (d.h. Känozoikum; vor 65 Millionen Jahren-heute). So bestimmen die fossilen Funde die Ursprünge der Arten und dienen als wesentliches Werkzeug für das Verständnis der Evolution.

Suggested Reading

Jablonski, David, and Neil H. Shubin. 2015. "The Future of the Fossil Record: Paleontology in the 21st Century." Proceedings of the National Academy of Sciences 112 (16): 4852–58. [Source].

Knoll, Andrew H., and Martin A. Nowak. 2017. "The Timetable of Evolution." Science Advances 3 (5): e1603076. [Source].