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Bodenökosystem

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Biology
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The Soil Ecosystem

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Der Boden, der oft auch als die Haut der Erde bezeichnet wird, ist mehr als nur Erde. Er ist ein komplexes Ökosystem, das abiotische Faktoren wie beispielsweise anorganische Mineralien, Luft, und Wasser beinhaltet. Der Boden kann auch viele biotische Faktoren, wie Bakterien, Fungi und andere Organismen enthalten. Die anorganischen Mineralien machen 40 – 45% des Bodenvolumens aus und bereichern das Ökosystem mit Nährstoffen wie Nitraten, Phosphaten und Kalium. Luft und Wasser zusammen machen 50 bis 50% des Bodenvolumens aus. Luft bereichert den Boden mit Gasen wie Sauerstoff, Stickstoff und Kohlendioxid. Wobei Wasser den Nährstoffen hilft, den Boden zu durchdringen. Die Organismen, die 5 bis 10% des Bodenvolumens umfassen, interagieren miteinander und mit den abiotischen Faktoren zur Ernährung. Boden besteht aus ausgeprägten Horizonten oder Schichten. Die Humusschicht, oder O-Region, ist am wichtigsten für das Pflanzenwachstum, da er reich an Humus ist – organischem Material, das aus der mikrobiellen Zersetzung von toten Pflanzen- und Tiersubstanzen gebildet wird. Humus bereichert den Boden mit Nährstoffen, verbessert die Feuchtigkeits- und Luftretention, und lockt Organismen wie Erdwürmer an, was zu einer weichen und porösen Bodentextur führt. Die Textur und Zusammensetzung der Humusschicht machen den Boden zu einem idealen Substrat zur Samenkeimung und für das Pflanzenwachstum. Gesunder Boden wird als fruchtbar und als eine wertvolle natürliche Ressource für die Landwirtschaft erachtet. Wachsende Pflanzen verbrauchen allerdings Bodennährstoffe und erschöpfen damit seine Fruchtbarkeit. Das Bodenökosystem erneuert die Bodennährstoffe auf natürliche Weise durch Prozesse wie die Dekomposition von organischem Material. Solche vitalen ökologischen Funktionen sind als Ökosystemleistungen bekannt. Aufgrund erhöhter menschlicher Aktivität übersteigt die Umweltverschmutzung bei weitem den Grad, zu dem der Boden sein Ökosystem wiederherstellen kann. Zum Beispiel sind Mikrokunststoffe, die von der Fragmentierung von Plastikabfällen stammen, toxisch für lebende Organismen, und sie beeinträchtigen die Bodentextur, wobei sie daher das Recycling der Nährstoffe und das Funktioneren des Ökosystems alterieren. Während der globale Klimawandel vermehrt die Bodenökosysteme beeinträchtigt und die Nachfrage nach Nahrung schnell ansteigt, sind Bodenmanagement und -Konzentration grundlegend wichtig, um das Leben auf unserem Planeten zu erhalten.

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Bodenökosystem

Pflanzen erhalten anorganische Mineralstoffe und Wasser aus dem Boden, der als natürliches Medium für Landpflanzen wirkt. Die Zusammensetzung und Qualität des Bodens hängt nicht nur von den chemischen Bestandteilen ab, sondern auch von der Anwesenheit lebender Organismen. Im Allgemeinen enthalten Böden drei Hauptbestandteile:

  1. Anorganische Mineralstoffe, die etwa 40 bis 45 Prozent des Bodenvolumens ausmachen.
  2. Organische Substanz, auch Humus genannt, die etwa 5 Prozent des Bodenvolumens ausmacht.
  3. Wasser und Luft, die etwa 50 Prozent des Bodenvolumens einnehmen.

Gesunde Böden haben eine ausreichende Menge an Luft, Wasser, Mineralstoffen und organischen Stoffen, um das Pflanzenwachstum zu fördern.

Aufgrund seiner physikalischen Struktur besteht der Boden aus vier unterschiedlichen Schichten:

  1. O-Horizont oder organischer Horizont
  2. A-Horizont oder mineralischer Oberboden
  3. B-Horizont oder mineralischer Unterboden
  4. C-Horizont oder mineralischer Untergrund

Der O-Horizont besteht aus frisch zersetzenden organischen Stoffen – ein Ergebnis der Zersetzung durch Pflanzen, Tiere oder Mikroorganismen. Es ist auch als Oberboden bekannt. Diese Humusschicht ist wichtig für die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit, Feuchtigkeit, und Luftbeibehaltung. Obwohl der Humus einen kleineren Prozentsatz des gesamten Bodenvolumens ausmacht, ist er dennoch unerlässlich.

A-Horizont ist eine Mischung aus organischen und anorganischen Komponenten und ist der Beginn der echten mineralischen Boden, die durch Verwitterung von Gestein gebildet werden.

Der B-Horizont, oder Unterboden, ist eine Schicht aus feinem Lehm, die weniger fruchtbar als der Oberboden ist. Es ist reich an Feuchtigkeit und weist weniger biologische Aktivität als der Oberboden auf.

Der C-Horizont umfasst das darunter liegende verwitterte Gestein. Unter dem C-Horizont liegt in der Regel das Grundgestein, das als Ausgangsmaterial der Bodenbildung fungiert.

Bodenbildung

Der Boden bildet sich als Folge physikalischer, chemischer und biologischer Verwitterungsprozesse, die auf das Grundgestein wirken. Bei physikalischer Verwitterung bildet sich der Boden durch mechanische Wirkungen wie Temperaturänderung, Wind, Frost, Abrieb oder Erdbeben, wobei eine oder alle zu dem Zusammenbruch des Grundgesteins führen können. Bei chemischer Verwitterung reagiert das Gestein mit Wasser, Säure oder anderen chemischen Komponenten. Die biologische Verwitterung hingegen wird durch wühlende Tiere und Pflanzenwurzeln beeinflusst, die in die Risse des Gesteins hineinwachsen und es spalten.

Insgesamt wird die Art des Bodens, der produziert wird, von fünf hauptsächlichen Faktoren bestimmt – die Zusammensetzung des Ausgangsmaterials, die vorhandenen lebenden Organismen, die klimatischen Bedingungen, die Topographie und die Zeit. Die Wechselwirkung zwischen diesen Faktoren erzeugt eine unendliche Vielfalt von Böden auf der ganzen Erde.